Weißnaußlitz wurde 1241 erstmals in der Grenzurkunde erwähnt. Der Ortsname bedeutet frei übersetzt "Neudorf", "Niederlassung der Neusiedler" oder "Neusiedlung". Der Zusatz "Weiß" diente mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, den Ort von anderen Siedlungen namentlich zu unterscheiden.
Folgende Ortsbezeichnungen sind bekannt:
1317: Nozzedlicz
1374/82: Nozelicz, Nozedlicz in dem gebirge
1437: Weysin Nawsedelicz
1580: Weis Nauslitz, Weis Nauselitz
1791: Weiß Naußlitz
Die Bebauung des Ortes entspricht einem platzartigem Rundweiler. Recht gut dokumentiert ist die Zeit um 1380. Damals leistete das Dorf Abgaben an das Kloster Marienstern, welche in dem Zinsregister detailliert aufgeführt sind. Neben Geld waren Hühner und Eier zu entrichten. Die landwirtschaftliche Ausrichtung hat wohl auch dazu beigetragen, dass ca. 1756 Weißnaußlitz als erster Ort in unserer Region Kartoffeln anbaute. Interessant ist auch, dass in alten Unterlagen eine Windmühle erwähnt wird, welche jedoch näher an Neu-Drauschkowitz stand, ungefähr in der Verlängerung zum heutigen Grünen Weg. Sie war im Stil einer Holländerwindmühle gebaut.
Die Einwohnerzahlen veränderten sich im Laufe der Jahre auch stark.
1600: 10 besessene(r) Mann
1777: 3 besessene(r) Mann, 4 Gärtner, 6 Häusler, 1 Wüstungen
1834: 108
1871: 130
1890: 133
1910: 130
1925: 137
2022 lebten im Schnitt 90 Einwohner in Weißnaußlitz.
Bis 1936 war der Ort eine eigenständige Gemeinde. Dann wurde Weißnaußlitz nach Gnaschwitz eingemeindet. 1994 vergrößerte sich die Gemeinde auf den Bereich Doberschau, bis schließlich 1999 der Zusammenschluss mit der Gemeinde Gaußig kam.
Zum Großteil ist der Ort evangelisch-lutherisch geprägt. Kirchlich gehört Weißnaußlitz zur Kirchgemeinde Gaußig. So feiert Weißnaußlitz in den letzten Oktoberwochen Kirmes.

Derzeit erlebt das Dorf einen Wandel. Zahlreiche Häuser fanden einen neuen Besitzer, auf der anderen Seite steht ein unübersehbarer Verfall von Gebäuden. Der einzige Landwirtschaftsbetrieb im Dorf wird von der Familie Groß unterhalten. Seit 2021 hat der Ort zeitgemäßen Anschluss an das weltweite Internet per Glasfaser.
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![]() Am 30. April findet jedes Jahr das traditionelle Hexenbrennen statt. Laut einschlägiger Deutungen sollen mit dem symbolischen Verbrennen der Hexe böse Geister vertrieben werden. Bei Einbruch der Dunkelheit wird das Feuer auf dem im Volksmund genannten "Hexenberg" bei Weißnaußlitz angezündet. |
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