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Sicherheitstipps


 

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren privat mit Computern. Eine richtige Ausbildung im Bereich IT habe ich nie erfahren. Betrachten Sie also den folgenden Text als Empfehlung eines normalen Anwenders. Widersprüche und Fehler kann ich leider nicht ausschließen. Ich werde hier auch nicht missionarisch auftreten und sagen was besser oder schlechter ist. Jeder Anwender muss seinen eigenen Weg finden und gehen.
Fakt ist, dass Sicherheit und Datenschutz im Umgang mit moderner IT-Technik eine große Rolle spielt. Leider wird insbesondere mit dem Datenschutz oft sehr leichtfertig umgegangen. Viele Anwender sind sich gar nicht bewusst was sie täglich für eine Datenspur hinterlassen und dabei Konzerne wie Google, Microsoft oder Facebook mit Informationen füttern. Um das vielleicht etwas zu verdeutlichen stellen Sie sich vor, es steht ständig einer hinter Ihnen und schaut über Ihre Schulter was sie gerade machen. Weil es bequem ist und "er" sowieso da ist lassen sie Ihn gleich auch noch ihre Dokumente lesen oder übersetzen. Ihr ominöser "Freund" registriert auch genau was Sie im Internet treiben, was Ihre Vorlieben sind und vieles mehr. Ihr unsichtbarer Begleiter passt auch immer schön auf wo Sie sich aufhalten und macht völlig selbstlos Vorschläge was es in Ihrer Umgebung zu entdecken gibt. So teilen Sie mit einem völlig Unbekannten aus einem fremden Land quasi Ihr Leben, selbst intimste Geheimnisse geben Sie preis. Im Gegenzug erhalten Sie vermeintlich kostenlose Dienste und wie von Wunderhand passen die Suchergebnisse im Internet wie angegossen.
Eigentlich kann man als Normalanwender gar nicht erfassen was sich mit den Daten die wir täglich erzeugen und in alle Welt verstreuen anstellen lässt. Gerade mit den mobilen Endgeräten haben sich bestimmte Konzerne ein perfektes Überwachungswerkzeug erschaffen. Deshalb werden Sie in der Werbung nur mit tollen technischen Daten überschüttet und wie supertoll die eingebaute Kamera funktioniert. Aber haben Sie jemals in irgend einem populären Test etwas vom mangelhaftem Datenschutz gelesen? Wohl eher nicht. Fakt ist und das kann jeder nachprüfen, fast jede App z.B. die Sie aus dem PlayStore von Google installieren, trackt Sie und das manchmal zig-fach. Auch ein Windowsbetriebssystem sendet in einer Grundkonfiguration fleißig Telemetriedaten und mehr was sich faktisch auch nicht abstellen lässt.
Realistisch betrachtet streut jeder in der heutigen Welt irgend wo Daten, der Unterschied ist jedoch, ob ich die Daten bewusst weitergebe, ich also die Datenhoheit behalte oder ob die Daten unbemerkt im Hintergrund fließen bzw., dass mir beim benutzen bestimmter Produkte gar keine andere Wahl mehr bleibt. Ich staune beispielsweise wie viele Kunden freiwillig die Apps von den Discountern benutzen. 5 € geschenkt zum anfüttern sind wichtiger als meine Privatangelegenheit wo, wann und was ich kaufe?
Oh, ich schweife ab ..........
 




Meine ersten Tipps:

  • Nutzen Sie Produkte von Microsoft, Google und anderen bekannten Firmen nur wo es notwendig ist.

  • Setzen Sie alternative Software abseits der großen Anbieter ein.

  • Nutzen Sie alternative Betriebssysteme wie Linux und auch wenn es im Widerspruch steht ChromeOS. MacOS ist ebenfalls ein guter Kompromiss, da das Geschäftsmodell von Apple nicht auf dem Sammeln von Daten besteht. Eher unbekannt ist zudem, dass in MacOS Schutzvorkehrungen bereits tief im System integriert sind.

  • Verwenden Sie E-Mailanbieter die eher unbekannt, aber ebenso leistungsfähig sind. Ein gutes Beispiel ist Posteo.

  • Nutzen Sie einen zuverlässigen VPN-Dienst, auch auf Ihrem Smartphone.

  • Verzichten Sie auf ein Smartphone mit Googlediensten.

  • Installieren Sie Sicherheitsupdates zeitnah, egal auf welchem Gerät.

  • Verwenden Sie so oft es geht quelloffene Software.

  • Nutzen Sie zur Suche eine alternative Suchmaschine statt BING oder Google.

  • Schieben Sie Datenschnüfflern im Webbrowser mit restriktiven Einstellungen einen Riegel vor.

Das sollen nur ein paar Empfehlungen sein. Die Liste ließe sich sicherlich erweitern, aber damit sind Sie dem Thema Sicherheit und Datenschutz schon ein Stück näher gekommen.

 

Nun ein konkretes Beispiel für den Webbrowser Firefox. Er ist quelloffen und es steht kein datensammelnder Konzern dahinter.

Folgende Einstellungen dichten den Browser weiter ab.

  • Automatische Installation von Updates sollte an sein.

  • Startseite „leere Seite“ einstellen.

  • Verbindungseinstellungen gegebenenfalls „DNS über https“ aktivieren

  • Standardsuchmaschine ändern, z.B. Startpage.com

  • Browserdatenschutz auf „streng“ stellen.

  • Cookies und Website-Daten beim Beenden von Firefox löschen Haken setzen

  • Pop-up-Fenster blockieren Haken setzen

  • Warnen, wenn Websites versuchen, Add-ons zu installieren Haken setzen

  • Schutz vor betrügerischen Inhalten und gefährlicher Software alle Haken setzen

  • Nur-HTTPS-Modus in allen Fenstern aktivieren

  • Installieren Sie CanvasBlocker, I don't care about cookies, uBlock Origin als Erweiterungen.

Klar ist, dass das Browsen dann manchmal erschwert wird und sich manche Seite „bockig“ zeigt, aber Sie sind bedeutend sicherer und datensparsamer unterwegs.

 

Nun ein paar Softwareempfehlungen. Die genannten Produkte eignen sich in jedem Fall für den privaten Einsatz.

  • Linux mint oder das Original Ubuntu. Eine einsteigerfreundliche Linuxdistribution. Großer Vorteil, nicht nur das Betriebssystem an sich erhält ständig Updates, sondern auch alle Anwendungen.

  • Ohne Android von Google geht es nicht? Doch! Für mich ein hervorragendes Beispiel ist das Projekt „Volla-Phone“ Ein deutsches Unternehmen bietet auf Datenschutz spezialisierte Smartphones an.

  • Internetbrowser, wie schon genannt, eine gute Wahl ist Firefox. Das Programm ist auch für nahezu jedes Gerät verfügbar.

  • E-Mail geht klassisch auf dem PC sehr gut mit Thunderbird, auch plattformübergreifend. Auf dem Smartphone darf es gerne K9-Mail sein.

  • Grafikbearbeitung erledigt man hervorragend mit GIMP. Wer sich etwas einarbeitet erhält ein sehr leistungsfähiges Werkzeug gratis. Ein gewisser Geheimtipp sind auch die Grafikprogramme von Affinity.

  • Um Ihre Bildersammlung kümmert sich digiKam, plattformübergreifend und gratis.

  • Textbearbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen? LibreOffice sollte für jeden Heimanwender völlig ausreichen.

  • DTP beherrscht Scribus, quelloffen und gratis.

  • Abspielen von Medien nahezu jeder Art? VLC ist da ein wahres Multitalent.

  • Videobearbeitung kann sehr gut Openshot. quelloffen und gratis.

Das soll nur ein kleiner Überblick sein. Eine sehr gute Übersicht über quelloffene Softwarealternativen bietet die Opensource-DVD.

 

Sie sehen, datensparsam und relativ sicher unterwegs zu sein ist nicht schwer. Das größte Sicherheitsrisiko sitzt aber immer noch vor dem Gerät. Dessen sollten Sie sich bewusst sein. Die beste Software ist machtlos, wenn Sie unüberlegt handeln.



Letzte Überarbeitung Juli 2022

 


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